Der Film Extraction mit Chris Hemsworth ist einer der erfolgreichsten Netflix Produktionen der letzten Jahre. Ein sehr brutaler Film, im dem über weite Strecken gekämpft und getötet

wird. Die viele Action und Spannung lässt einen aber leicht den Kern der Geschichte übersehen. Tyler Rake, der Protagonist des Films hat nämlich seinen 6-jährigen Sohn wegen Blutkrebs verloren. Er sagt unter Tränen zu Ovi, dem Knaben, den er im Film gegen Bezahlung aus den Händen seiner Entführer retten soll: “Ich war nicht einmal da, als er (mein Sohn) starb. Ich ging freiwillig nach Afghanistan in den Krieg, weil ich es nicht aushielt, ihn sterben zu sehen”.

Diese Szene dauert im Film nur rund zwei Minuten, geht aber unter die Haut. Auch wenn sich Tyler anschliessend wieder ins Gemetzel stürzt, bleibt die Einsicht zurück, dass es auch einen anderen Weg gäbe. Die überwältigende Trauer wahrzunehmen, auszuhalten, vielleicht gar zu umarmen (wie Thich Nhat Hanh, der kürzlich verstorbene buddhistische Lehrer es nannte). Nicht mit Wut und Aggression darauf zu reagieren. So wie es dieser Film, aber auch viele andere Filme (wie die John Wick Reihe) vormachen.

Nichts kann einem so direkt ins Innerste führen wie die Trauer. Aber dazu braucht es Vorbilder, die diesen Weg gegangen sind, Vertrauen und viel Übung. Filme, die diesen anderen Weg aufzeigen sind leider rar und werden wohl nicht zu Blockbustern.

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Matthias G. (Name geändert) verurteilt einen Arbeitskollegen sehr, als er erfährt, dass dieser bei einer Kundin gebrauchte Unterwäsche gestohlen hat.

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Irvin D. Yalom spricht in seinem Buch “Der Panama-Hut” immer wieder von der belebenden Wirkung des Hier und Jetzt. Ein Beispiel für eine solche Wirkung