Apocalypse Now ist ein Kriegsfilm von Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1979 der zur Zeit des amerikanischen Vietnamkriegs spielt. Mit hypnotischen Bildern zeigt der Film den Wahnsinn, das Grauen,
aber auch die Surrealität des Krieges. Weshalb gilt dieser Film als einer der einflussreichsten Filme des 20. Jahrhunderts und was macht seine zeitlose Faszination aus, auch nach fast 40 Jahren? Der Film ist zwar an der Oberfläche ein Kriegsfilm, er ist aber noch viel mehr eine innere Reise des Hauptprotagonisten Captain Willard zu sich selbst.
Zu Beginn des Films sehen wir diesen betrunken in einem Hotelzimmer in Saigon. Alles was er will ist eine Mission, eine Aufgabe. Und diese bekommt er schliesslich in Form des Auftrags, den abtrünnigen amerikanischen Colonel Kurtz im Dschungel von Kambodscha aufzuspüren und zur Strecke zu bringen.
Der Film folgt Captain Willard und seiner Bootscrew auf der Reise den Mekong hinauf ins Innere des Landes, ins Herz der Finsternis (so heisst die Erzählung von Joseph Conrad aus dem Jahre 1902, auf der der Film lose beruht).
Captain Willard reift im Zuge dieser Reise vom unbewussten Befehlsempfänger, vom Botenjungen, als den ihn Colonel Kurtz bezeichnet, zu einer Persönlichkeit, einem Mann, der eigene Entscheidungen trifft, der sich in der letzten Filmszene abnabelt von seinen Befehlsgebern, indem er das Funkgerät abstellt.
Willard wirkt während der ganzen Reise auf mich eher wie ein staunender Beobachter. Der das Grauen des Krieges, die Absurditäten, aber auch die gesteigerte Lebendigkeit am eigenen Leib erfährt. Es ist eine Reise durch die Schattenbereiche des Menschseins.
Willard lässt sich vom Fluss des Geschehens führen und wehrt sich nicht. Zuletzt stellt er fest, dass Kurtz den Tod durch seine Hand ersehnt. So wird dieser Akt des Tötens zu einer Art Akt der Gnade, der nichts mehr mit dem ursprünglichen Befehl zu tun hat.