Dr. Gabor Maté führt in der aktuellen, sehr berührenden Folge des Podcasts von Joe Rogan («The Rogan Experience») seine These aus, welches die unverzichtbaren Bedürfnisse von Kindern sind und

welche traumatischen Folgen es haben kann, wenn diese nicht befriedigt werden. Dr. Maté ist ein ungarisch-kanadischer Mediziner und Autor, der 1944 im von den Nazis besetzen Ungarn geboren wurde und im Alter von 11 Monaten auf der Strasse von seiner Mutter einem wildfremden Menschen übergeben wurde um sein Leben zu retten. Maté fragt Rogan, was das Kind, das er war, damals wohl erlebte? Rogan antwortet aus Erwachsenensicht: “Es fühlte sich wohl verstossen, nicht akzeptiert, nicht geliebt”. Ein Kind in diesem Alter kennt aber diese Gefühlskonzepte noch gar nicht, es erlebt vielleicht eher einen tiefen Riss, eine Weltuntergang, wenn die Mutter plötzlich verschwindet. Dieses Trauma bestimmte den Lebensweg von Dr. Maté und führt auch direkt zum ersten der drei unverzichtbaren Bedürfnisse:

1. “Unconditional loving acceptance”, auf Deutsch “bedingungslose und liebevolle Akzeptanz”. Maté erzählt als Beispiel wie die anderen Elefantenkühe bei der Geburt eines Babyelefanten reagieren. Sie umringen die gebärende Elefantenkuh und legen alle ihre Rüssel auf das Neugeborene. Sie signalisieren ihm: “Du bist willkommen so wie du bist, du bist eine von uns”.

2. “A child shouldn’t have to work to be accepted as a person”. Auf Deutsch “Ein Kind sollte nichts leisten müssen, um als Person akzeptiert zu werden”. Dass die meisten von uns genau das Gegenteil lernen, nämlich dass wir nur über die gute Arbeit, die wir abliefern zu einer guten Person werden, erzeugt die hohe Leistungsbereitschaft der meisten Menschen und auch die Gefahr von Stresserkrankungen und Burnout.

3. “Freedom to experience all our emotions (including anger)”. Auf Deutsch “Die Freiheit, all unsere Gefühle zu erleben, inklusive Wut und Ärger”. Maté weist darauf hin, dass das Kind rasch merkt, dass gewisse Emotionen (wie Freude) von den Eltern akzeptiert werden, andere hingegen nicht (wie Wut). Wut ist aber eine ganz basale Emotion, die entsteht, wenn meine Grenzen verletzt werden. Die deshalb eine wichtige Funktion erfüllt und deren konstante Unterdrückung viele negative Folgen haben kann bis hin zu Depressionen.

Das was mich besonders berührt hat an diesem Podcast ist die Tatsache, dass Dr. Maté sehr offen und bescheiden von seinen eigenen Trauma und Schwächen spricht. Er sagt, dass er lange Zeit zwar anderen Menschen helfen konnte, aber selber nichts merkte von seiner eigenen Arbeitssucht, die wiederum bei seinen Kinder das Gefühl hervorrief, dass der Vater sie nicht liebte.

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