Manchmal lohnt es sich, Filme, die man bereits kennt, noch ein zweites Mal anzuschauen. Dies fiel mir bei “The Shining”, 1980 von Stanley Kubrick allerdings schwer, da die Horrorszenen überwältigend

und schwer auszuhalten sind. 

Je mehr ich nun aber darüber nachdenke, komme ich zum Schluss, dass Kubrick uns mit diesen Horrorszenen und dem Spukhotel auf eine falsche Fährte lockt. Für mich könnte der Film genauso gut eine Visualisierung dessen sein, wie ein 5-jähriges Kind die Gewaltausbrüche und den Jähzorn des Vaters erlebt. 

Jack Torrance, der Vater ist ein ehemaliger Lehrer und seit kurzem trockener Alkoholiker, der sich entschlossen hat, Schriftsteller zu werden. Um seinem Schreiben einen Schwung zu geben entschliesst er sich, mit seiner Frau und seinem Sohn für sechs Wintermonate als Hauswart ein Hotel in den Bergen zu hüten, das während dieser Zeit eingeschneit und geschlossen ist.

Der 5-jährige Sohn Danny sieht dieser Zeit mit grosser Angst entgegen und wird krank. Seine Angst zeigt sich in Form von Visionen von Blut, das aus einem Liftschacht des Hotels durch die Gänge fliesst. Auf die Fragen der Ärztin erzählt die Mutter, dass Jack seinem Sohn einmal in einem Wutanfall den Arm ausgekugelt hat. Danny hatte die Papiere des Vaters durcheinandergebracht. Die Ärztin sitzt wie versteinert da, als sie das hört. Weder die Ärztin, noch die Mutter Wendy, denken allerdings daran, sich aufgrund dieser Vorgeschichte der Idee von Jack mit dem sechsmonatigen Aufenthalt in kompletter Isolation zu widersetzen. In diesem Moment wäre es noch möglich, das Unheil abzuwenden. Der Einzige, der das volle Ausmass des sich abzeichnenden Horrors erahnt ist der 5-jährige Danny.


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